Schloss Thurn

Schloss Thurn

Das Schloß Thurn

Durch viele Jahrhunderte hindurch, bis zum Jahre 1803, war die Geschichte von St. Martin in Thurn an die Geschichte des Schlosses Thurn gebunden. Bis dahin war das Schoß Sitz des Gerichtes Thurn. Das Gericht Thurn erstreckte sich mehr oder weniger über die ganze Westseite des Gadertales - von Peraforada bis zur Pözspitze - und umfaßte auch die Ortschaften Picolin und Jú auf der östlichen Talseite.

Über den Ursprung des Schlosses Thurn wissen wir so wie gar nichts. Herr des Gerichtes und des Schlosses war der Bischof von Brixen, welcher im Jahre 1027 vom Kaiser Konrad II. als Fürst eingesetzt wurde. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde das Schloss kurz nach der Gründung des Fürstbistums errichtet. Geschichtlich erwähnt wird es erstmals im Jahre 1260, doch schon vor diesem Datum vergab der Bischof das Gericht den Herren von Schöneck als Lehen. Diese verkauften es in der ersten Hälfte des 14. Jhs an Randold von Theis. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts ging das Gericht an die Herren von Stuck über, dann an Ezelin von Wolkenstein und schließlich an die Herren von Villanders. 1426 konnte der Bischof Berchtold von Bückelsburg das Gericht zurückkaufen, und seither wurde es nie mehr als Erblehen vergeben, sondern von einem absetzbaren Hauptmann verwaltet. Es blieb bis zur Säkularisierung im Jahre 1803 Teil des Fürstbistums Brixen. Im Jahre 1808 wurde das Schloß an zwei Familien von San Martin verkauft, deren Nachkommen es bis zum Jahre 2000 noch bewohnt haben.

Seit dem Jahre 2001 ist im Schloss das Landesmuseum über die ladinische Sprachminderheit „Museum Ladin Ciastel de Tor“ untergebracht.

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